
Der diesjährige Prominentenspaziergang der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Bonn / Rhein-Sieg hat am 27. Juni 2025 in Kooperation mit dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und der Gräflich Nesselrodeschen Verwaltung im Adendorfer Wald stattgefunden. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit der Thematik „Fünf Jahre nach dem Borkenkäfer – Kommt nun die nächste Kalamität? Herausforderungen in der Eichenbewirtschaftung.“ Dieser Fragestellung widmete sich auch der Gastgeber, Georg Freiherr von Loë, im Rahmen seiner eindrücklichen Führung durch den Adendorfer Forstbetrieb.
Ich bin dankbar, dass sich der traditionelle Prominentenspaziergang auch in diesem Jahr einer so großen Teilnahme und regem Interesse erfreuen konnte. Dieses große Interesse ist Ausdruck der gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen, die sich angesichts des Klimawandels für unsere heimischen Wälder und damit unmittelbar auch für jeden von uns ergeben. Besonders eindrücklich wurde die aktuelle Gefährdung der heimischen Eichenwälder durch den sog. Eichenprachtkäfer im Rahmen der Führung. Die im Zeitalter des Klimawandels von diesem Insekt ausgehende Gefahr für die Wälder in unserer schönen Heimat ist schon heute sichtbar. Angesichts der bedeutenden Stellung des Waldes als wichtigster Klimaschützer muss unser Hauptaugenmerk daher weiterhin auf dem gezielten Wiederaufbau sowie der Erhaltung gesunder, strukturreicher und klimaanpassungsfähiger Mischwälder liegen. Nur so können wir den Wald in seinen vielfältigen Funktionen und als Identitätsstifter in unserer schönen Heimat auch für unsere Kinder und Enkelkinder erhalten.
Stephan Schütte, stellvertretender Vorsitzender der SDW Bonn / Rhein-Sieg und ehemaliger Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft: „Das Beispiel der Bedrohung unserer Eichenwälder durch das Schadinsekt Eichenprachtkäfer zeigt die Komplexität der stattfindenden Klimaveränderung. Plötzlich wird eine Insektenart zu einem Problem für den Symbolbaum unseres Waldes, der Eiche, die zuvor nur eine völlig untergeordnete Rolle gespielt hat.“
Die Erhaltung und Anpassung unserer Wälder im Zeitalter des Klimawandels kann nur durch eine Kombination von drastischer Reduzierung der globalen CO2-Emissionen und gleichzeitiger forstlicher Maßnahmen zur Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel erreicht werden. Dabei ist der Aufbau klimaresilienter Mischwälder, die aus vielen Baumarten bestehen, die zentrale forstliche Maßnahme. Dazu gehört die truppweise Anpflanzung trockenheitsertragender heimischer und nicht heimischer Mischbaumarten wie z.B. Elsbeere, Esskastanie, Baumhasel, Douglasie, Weißtanne, Zeder oder Roteiche (Baum des Jahres 2025) in unsere Wälder.
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