Mehr Verlässlichkeit für Kitas in NRW

17.12.2025

Landesregierung plant umfassende KiBiz-Reform

Die frühkindliche Bildung ist ein entscheidender Baustein für gelingende Bildungskarrieren und ein familienfreundliches Umfeld, auch bei uns in unserer schönen Heimat im östlichen Rhein-Sieg-Kreis. Deshalb begrüße ich den Gesetzentwurf zur Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz), den die Landesregierung nun vorgestellt hat. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für unsere Kinder, Familien und Träger dauerhaft zu stärken und das verlässlich, alltagstauglich und zukunftssicher.

Deutlich mehr Geld für Kitas und Träger
Ein zentrales Element der Reform ist die nachhaltige finanzielle Absicherung der Kindertagesbetreuung. So wird die Grundfinanzierung der Träger ab August 2027 um jährlich 200 Millionen Euro erhöht. Bereits für das Kita-Jahr 2026/27 gibt es, als freiwillige Pauschale des Landes, eine zusätzliche Übergangszahlung in Höhe von ebenfalls 200 Millionen Euro. Darüber hinaus sind 1,5 Milliarden Euro für Investitionen in die Infrastruktur der frühkindlichen Bildung eingeplant.

Bürokratieabbau: Weniger Aufwand & mehr Zeit für die Kinder
Damit Kitas sich auf das konzentrieren können, was wirklich zählt – die pädagogische Arbeit mit den Kindern – wird das bisher sehr aufwendige Prüfverfahren für Landesmittel deutlich vereinfacht und modernisiert. Weniger Bürokratie bedeutet mehr Zeit für das Wesentliche und echte Entlastung vor Ort.

Ausbildungsoffensive: Mehr Fachkräfte für die Kitas
Ein wichtiger Schritt ist auch die geplante Ausbildungsoffensive, mit der wir dem Fachkräftemangel gezielt begegnen wollen. Die praxisintegrierte Ausbildung zur Kinderpflegerin bzw. zum Kinderpfleger wird künftig, mit einer spürbaren Erhöhung der Landeszuschüsse, fest ins KiBiz aufgenommen. Auch die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher wird weiterhin gefördert. Zusätzlich investiert das Land rund eine Million Euro in weitere Qualifizierungsmaßnahmen, unter anderem in der Kindertagespflege.

Bessere Förderung für Kinder mit besonderen Bedürfnissen
Chancengerechtigkeit von Anfang an bleibt der Leitgedanke der Reform. Die Sprachbildung in den Kitas wird gezielt gestärkt. Dazu werden die bislang separat geförderten Sprach-Kitas und plusKITAs künftig unter einem Dach im KiBiz gebündelt. So entsteht ein einheitliches, verlässliches Förderinstrument, gerade für Kinder, die beim Start ins Leben besondere Unterstützung brauchen.

Chancen-Kitas & Kita-Helfer dauerhaft sichern
Für besonders belastete Einrichtungen sieht der Gesetzentwurf die Einführung sogenannter Chancen-Kitas vor – das sind Kitas, die sowohl plusKITA-Förderung erhalten als auch ein Familienzentrum sind. Damit werden gezielt Einrichtungen gestärkt, in denen viele Kinder mit hohem Unterstützungsbedarf betreut werden. Gleichzeitig wird das bewährte Kita-Helfer-Programm verstetigt und in die reguläre Finanzierung überführt, mit weniger Bürokratie und mehr Planungssicherheit.

Neue Spielräume für Betreuung und Personal
Um dem Fachkräftemangel flexibel begegnen zu können, sollen Träger künftig mehr Gestaltungsspielräume bei der Organisation der Betreuungszeiten erhalten. Die Einführung von Kern- und Randzeiten soll ermöglichen, Personal gezielter einzusetzen, ohne Qualitätseinbußen. Die Finanzierung bleibt weiterhin so ausgelegt, dass der hohe Qualitätsstandard auch künftig gesichert ist. Darüber hinaus sollen Betreuungszeiten künftig in 5-Stunden-Schritten buchbar sein, das schafft mehr Flexibilität für Eltern und Träger.